Strom sparen beim Durchlauferhitzer: so wird er nicht zum Stromfresser

Mit diesen Tipps senken Sie den Stromverbrauch und die Kosten Ihres Durchlauferhitzers.
© Sidekix Media / unsplash.com
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Fangen wir einmal grundsätzlich an: Sind Durchlauferhitzer überhaupt die verteufelten Stromfresser wie ihnen nachgesagt wird?

Da Durchlauferhitzer Wasser erwärmen und zur Wassererwärmung nun mal viel Energie notwendig ist, benötigen Durchlauferhitzer in der Tat viel Strom.

Hier verweisen wir auf unseren Artikel Stromverbrauch eines Durchlauferhitzers. Nur so viel: Ein Einpersonenhaushalt, der den gesamten Warmwasserverbrauch über Durchlauferhitzer deckt, benötigt etwa 655,20 Euro im Jahr.

Gibt es stromsparende Durchlauferhitzer?

Man liest häufig, dass man alte Durchlauferhitzer durch neue Modelle ersetzen soll, um den Stromverbrauch zu senken. Allerdings ist das nur dann sinnvoll, wenn Sie noch einen sehr alten hydraulisch-geregelten Durchlauferhitzer besitzen.

Im Vergleich zu diesen alten hydraulischen Geräten verbrauchen moderne elektronische Geräte circa 20% weniger Strom.

Die meisten Durchlauferhitzer sind allerdings bereits elektronisch geregelt. Hier macht es keinen Sinn den Durchlauferhitzer zu wechseln, da im Prinzip alle Geräte und Modelle (egal von welchem Hersteller) den gleichen Stromverbrauch haben.

Woran Sie merken, ob ihr Gerät hydraulisch oder elektronisch geregelt ist, erfahren Sie hier.

„Stromsparende“ Durchlauferhitzer fürs Badezimmer gibt es, der Effekt ist aber rein psychologisch: Diese verfügen über ein Display, welches den verbrauchten Strom und Wassermenge anzeigen können. Das animiert zum Sparen.

Wie kann man mit einem Durchlauferhitzer Strom sparen?

Um Strom beim Durchlauferhitzer zu sparen hat man vor allem zwei große Hebel in der Hand: Erstens die Wassertemperatur und zweitens die Wassermenge.

1. Wassertemperatur reduzieren

Möchten Sie den Stromverbrauch senken, sollten Sie in erster Linie die Wassertemperatur senken. Am Handwaschbecken im WC oder in der Küche kann für viele Zwecke Kaltwasser genutzt werden.

Auch beim Duschen ist eine leichte Absenkung der Temperatur empfehlenswert.

2. Wassermenge reduzieren

Der zweite große Hebel, um Energie einzusparen, ist ganz einfach weniger Warmwasser zu verbrauchen:

Duschen statt Baden

Eine normale Badewanne fasst rund 150 Liter Wasser und ein herkömmlicher Duschkopf hat eine Durchflussmenge von 12 bis 15 Litern pro Minute. Wer einen sparsamen Duschkopf verwendet, benötigt etwa 9 Liter pro Minute. Wenn also die Dusche zehn Minuten lang voll aufgedreht läuft, dann verbraucht man mit der Sparbrause 90 Liter Wasser. Mit einer Badewannenfüllung können Sie also rund 16 Minuten bei voll aufgedrehter Brause unter der Dusche stehen.

Sparbrause verwenden

Beworben werden wassersparende Duschköpfe damit, dass sie bis zu 50% Wasser einsparen können. Wenn Sie einen Durchlauferhitzer besitzen, sollten Sie sich aber keine großen Einsparungen erhoffen. Denn die Durchflussmenge ist bei einem Durchlauferhitzer ohnehin schon begrenzt.

Beispielsweise kann ein 21 kW Durchlauferhitzer nur eine Durchflussmenge von 10,1 Liter pro Minute erzielen, wenn 10 °C kaltes Leitungswasser auf 39 °C erwärmt wird.

Die meisten Sparbrausen haben eine Durchflussmenge von 9 Liter pro Minute – daher sind Einsparungen von 11% realistisch.

Weniger Duschen

Seltener zu duschen ist längst nicht mehr verpönt und liegt unter dem Begriff „Cleansing Reduction“ sogar im Trend. Wer seine Körperhygiene hiernach ausrichtet, duscht nach Bedarf und Hauttyp. Das kann den Säureschutzmantel der Haut schonen und wird von vielen Dermatologen befürwortet.

Kürzeres Duschen

Begrenzen Sie Ihre Duschzeit, um mit dem Durchlauferhitzer im Bad Strom zu sparen: Im Durchschnitt duschen die Deutschen 11 Minuten täglich. Bei einem Strompreis von 32 ct/kWh kostet ein 11-minütiger Duschgang mit einem Durchlauferhitzer (21 kW Leistung) ca. 1,23 Euro. Wer sich beeilt und nur 5 Minuten duscht, benötigt nur 0,56 Euro.

3. Warmwasserspeicher durch Durchlauferhitzer ersetzen

Nutzen sie noch einen elektrischen Boiler für Ihr Warmwasser, sollten Sie sich überlegen auf einen Durchlauferhitzer umzustellen.

Denn in einem Warmwasserboiler wird das Warmwasser konstant warmgehalten und der Boiler muss immer wieder nachheizen, da Wärme durch Strahlungswärme verloren geht. Ein wahrer Stromfresser also.

Im Gegensatz dazu erwärmt ein Durchlauferhitzer das Wasser nur bei Bedarf auf die benötigte Temperatur, weshalb die Stromkosten beim Boiler höher ausfallen.

Ist es sinnvoll einen Durchlauferhitzer zu entkalken, um Strom zu sparen?

In anderen Internetratgebern liest man fälschlicherweise häufig, dass man seinen Durchlauferhitzer entkalken sollte, um der Stromverbrauch zu senken.

Jedoch ist es so, dass eine Entkalkung nur bei alten Geräten mit Heizstäben (Rohrheizsystem) möglich ist. Denn bei modernen Geräten mit Blankdrahtheizung ist eine Verkalkung technisch bedingt überhaupt nicht möglich.

Wer allerdings noch einen von diesen Uralt-Durchlauferhitzer besitzt, sollte, anstatt zu entkalken, besser gleich einen neuen, stromsparenderen Durchlauferhitzer kaufen.

Ist es sinnvoll einen Durchlauferhitzer auszuschalten, um Strom zu sparen?

Da ein Durchlauferhitzer immer nur dann heizt, wenn Wasser durch das Gerät fließt, lohnt es sich nicht das Gerät bei Nichtgebrauch auszuschalten.

Die grundsätzliche Frage ist aber, ob es sich bei Ihrem Gerät tatsächlich um einen Durchlauferhitzer handelt oder ob es ein Boiler ist. Denn bei einem Boiler wie er z.B. oft als Untertischgerät in der Küche oder unterhalb eines Waschbeckens angebracht ist, wird das Wasser auf Vorrat konstant warmgehalten. Hier können Sie tatsächlich Strom sparen, wenn Sie das Gerät bei längerem Nichtgebrauch ausschalten.

Über den Autor
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Johannes Peter
Johannes Peter verbindet sein umfangreiches Wissen im Bereich der Heizungs- und Sanitärtechnik mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Sein Ziel ist es, komplizierte technische Zusammenhänge einfach und verständlich zu erklären, um Hausbesitzer aufzuklären und zu unterstützen.