Hydraulischer Durchlauferhitzer – veraltete Technik?

Wo kommen hydraulische Durchlauferhitzer heutzutage noch zum Einsatz und was sind die Vorteile bzw. Nachteile gegenüber elektronischen Durchlauferhitzern?
Hydraulischer Durchlauferhitzer von Clage
Hydraulischer Durchlauferhitzer von Clage

Das Urgestein unter den Durchlauferhitzer findet man hauptsächlich noch in Haushalten, in denen sie bereits vor Jahrzehnten eingebaut wurden. Daneben werden hydraulische Durchlauferhitzer auch heute noch als Kleindurchlauferhitzer für das Handwaschbecken eingesetzt.

Kein Wunder, liefern doch die neuen elektronischen Durchlauferhitzer mehr Komfort zum fast gleichen Preis.

Nachteile hydraulischer Durchlauferhitzer

Sowohl hydraulisch geregelte als auch elektronisch geregelte Durchlauferhitzer erwärmen das einfließende Kaltwasser mit Strom.

Bei Modellen mit hydraulischer Steuerung erfolgt die Erwärmung mit bis zu drei Heizleistungsstufen, welche mechanisch dazugeschaltet werden.

Hingegen besitzen die neuen elektronischen Modelle verschiedene Sensoren, z.B. zur Bestimmung der Kaltwassertemperatur und Durchflussmenge, womit sie die benötigte Heizleistung elektronisch regeln können.

Gegenüber dieser neuen Technologie hat die mechanische Regelung der hydraulischen Geräte einige Nachteile:

Wassertemperatur schwankt

Im Leitungsnetz kann es immer wieder zu Druckschwankungen kommen, beispielsweise wenn jemand einen zweiten Zapfhahn öffnet. Die Heizleistung des hydraulischen Durchlauferhitzers bleibt jedoch konstant, wodurch bei einem Druckabfall die Temperatur ansteigt und später wieder abfällt.

Mindestdurchflussmenge zum Einschalten notwendig

Kleinste Wassermengen können mit hydraulischen Durchlauferhitzern nicht erwärmt werden, da zum Einschalten eine Mindestdurchflussmenge erforderlich ist. Dies ist notwendig, da bei zu geringen Durchflussmengen das Wasser gefährlich heiß erwärmt werden oder das Gerät selbst Schaden nehmen könnte. Läuft zu wenig warmes Wasser, schaltet der Durchlauferhitzer gar nicht erst ein oder eben im Betrieb ab.

Höherer Stromverbrauch

Hydraulische Modelle erhitzen das Wasser oft heißer als es eigentlich benötigt wird. Um dann auf eine angenehme, lauwarme Temperatur zu kommen, muss mittels der Mischbatterie Kaltwasser hinzugemischt werden. Bei gleichem Nutzungsverhalten spricht man von einem um etwa 20 Prozent höheren Energieverbrauch. (Siehe auch Stromverbrauch beim Durchlauferhitzer senken).

Keine Komfortfunktionen

Gerade wer das Gerät in der Dusche einsetzen möchte, hat mit den Zusatzfunktionen eines elektronischen oder vollelektronischen Durchlauferhitzers mehr Freude: Eine gradgenaue Temperatureinstellung, Verbrühschutz oder Verbrauchsanzeige am Display.

Hydraulisch vs. Elektronisch

Weitere Unterschiede finden Sie in unserem Artikel hydraulische oder elektronische Durchlauferhitzer.

Doch hydraulische Geräte haben auch einen kleinen Vorteil: Gerade bei den Kleindurchlauferhitzern sind die hydraulischen Modelle etwas günstiger. Diese werden hauptsächlich an Handwaschbecken eingesetzt, beispielsweise im Gäste-WC.

Fazit

Für den Einsatz im Badezimmer sind hydraulische Durchlauferhitzer nicht empfehlenswert, da dort die Vorteile von elektronischen Modellen überwiegen.

Unserer Meinung haben sie ihre Daseinsberechtigung nur noch im Kleindurchlauferhitzer-Segment, beispielsweise angebracht an einem Handwaschbecken im Gäste WC. Dort kann man gegenüber elektronischen etwas Geld bei der Anschaffung sparen und Temperaturschwankungen sind beim Händewaschen nicht störend.

Über den Autor
Johannes Peter
Johannes Peter
Johannes Peter verbindet sein umfangreiches Wissen im Bereich der Heizungs- und Sanitärtechnik mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Sein Ziel ist es, komplizierte technische Zusammenhänge einfach und verständlich zu erklären, um Hausbesitzer aufzuklären und zu unterstützen.