Elektronische oder vollelektronische Durchlauferhitzer? Unterschiede & Vorteile

Was sind die Unterschiede bei Durchlauferhitzern, die elektronisch geregelt oder vollelektronisch geregelt sind? Was sind die Vor- und Nachteile? Folgende Unterschiede müssen Sie vor dem Kauf beachten.

Grundsätzlich nutzen beide Modellarten elektrische Energie (Strom), um Kaltwasser in Warmwasser zu erwärmen. Der Begriff elektronisch meint hier die unterschiedlichen Systeme, wie die Wassertemperatur reguliert bzw. konstant gehalten wird.

Im Artikel hydraulische oder elektronische Durchlauferhitzer haben wir bereits gelernt, dass es zwei Arten von strombetriebenen Durchlauferhitzern gibt: Die hydraulischen Durchlauferhitzer und die elektronischen Durchlauferhitzer.

Die elektronischen, um die es hier geht, kann man nun in drei Arten unterteilen:

  1. Elektronische Durchlauferhitzer mit festgelegten Temperaturstufen
  2. Elektronische Durchlauferhitzer mit einer aufs Grad genau einstellbaren Temperaturwahl
  3. Vollelektronische Durchlauferhitzer

Werfen wir einen Blick auf das erste System:

1. Elektronische Durchlauferhitzer mit festgelegten Temperaturstufen

Basismodell. Diese Geräte verfügen über zwei Sensoren, um die Temperatur des einfließenden Kaltwassers und die Durchflussmenge zu messen. Anschließend wird automatisch berechnet, welche Leistung zur Wassererwärmung auf eine fest vordefinierte Ausgangstemperatur notwendig ist.

Beispielsweise können Sie beim Stiebel Eltron DHB 21 ST die drei vordefinierten Stufen 35°C, 45°C und 55 °C wählen.

Selbst bei Druckschwankungen, Zulauftemperatur- und Spannungsschwankungen wird diese Auslauftemperatur nahezu konstant gehalten.

Andere Temperaturen, die zwischen den Stufen 35°C, 45°C und 55 °C liegen, können am Wasserhahn mit einer Mischbatterie durch die Zufuhr von Kaltwasser geregelt werden.

Das ist auch der größte Nachteil bei diesen Modellen: Sie benötigen mehr Energie und Wasser, da zuerst das Wasser erhitzt wird und anschließend mit Kaltwasser mit gemischt wird.

2. Elektronische Durchlauferhitzer mit einer aufs Grad genauen Temperaturwahl

Sparsamer und komfortabler. Elektronische Durchlauferhitzer mit individueller Temperaturwahl verfügen über drei Sensoren, um die Temperatur des einfließenden Kaltwassers, die Durchflussmenge und die Temperatur des erwärmten Ausgangswasser zu messen.

Darüber hinaus kann hier in 0,5 °C Schritten die Temperatur aufs Grad genau eingestellt werden.

Es findet sozusagen eine Überprüfung des Ausgabewertes statt, anhand dessen die Elektronik entsprechend die Temperatur nochmals nachregeln kann. Somit ist eine entsprechend gradgenaue Temperatur am Geräteausgang möglich. Beim Duschen kann man beispielsweise 41°C einstellen, man dreht nur das Warmwasser auf und man hat dann wirklich 41°C. Es gibt auch Durchlauferhitzer mit Fernbedienung, sodass man unter der Dusche stehen kann und ganz bequem in 0,5°C Schritten wärmer und kälter stellen kann.

Dadurch entfällt die Anschaffung eines Thermostates an der Dusche, sodass selbst wenn die Waschmaschine in Betrieb ist oder jemand den Hahn irgendwo aufdrehen sollte während man duscht, die Temperatur beim Duschen nahezu gleich bleibt.

Der Hauptvorteil ist allerdings folgendes: Man regelt die Temperatur nicht mehr über den Mischer. Es muss kein kaltes Wasser mehr hinzugemischt werden. Dadurch sind diese Geräte energiesparsamer und wassersparsamer.

Der Sinn eines elektronisch geregelten Durchlauferhitzer ist es eben nicht die Temperatur „zurechtzumischen“, sondern die benötigte Entnahmetemperatur einzustellen und lediglich Warmwasser zu zapfen (Energie- und Wasserersparnis).

Die voreingestellte Ausflusstemperatur ist wirklich eine angenehme Sache und spart bei jeder Dusche einige Liter Wasser. Wenn Sie das einmal ausprobiert haben, sind wir sicher, dass das Ihnen gefallen wird. So macht Baden und Duschen richtig Spaß!

3. Vollelektronische Durchlauferhitzer

Luxusausführung. Vollelektronische Durchlauferhitzer erweitern die Technik eines elektronischen DLE um ein prozessgesteuertes Motorventil. Mit diesem Bauteil kann zusätzlich die Durchflussmenge geregelt werden.

Somit kann das Gerät zu allen Bedingungen immer die eingestellte Temperatur aufs Grad genau konstant halten.

Somit werden selbst minimale Temperaturschwankungen, die bei den elektronischen Geräten noch auftreten können, abgefedert.

Auch haben die vollelektronischen Geräte noch mehr zu bieten als einen effizienten Betrieb und eine gradgenaue Temperatureinstellungen. Diese Top-Geräte verfügen über weitere attraktive Ausstattungsmerkmale:

  • Digitalanzeige zum Beispiel für Temperatur, Uhrzeit, Durchflussmenge, Energieverbrauch und Energiekosten.
  • Funk-Fernbedienung (optional)
  • ECO-Funktion für energiesparenden Betrieb
  • Duschprogramme
  • Speichertasten, um schnell unterschiedliche Wunschtemperaturen einzustellen
  • Sicherheitsfunktion, z.B. Verbrühschutz und Kindersicherung

Unser Fazit

Der Anschaffungspreis ist bei elektronischen Geräten etwas höher als bei hydraulischen Geräten, allerdings sparen diese Strom & Wasser, und bieten darüber hinaus deutlich mehr Komfort. Deshalb unsere ganz klare Empfehlung für die allermeisten Anwendungsfälle: elektronisch!

Wenn wir nun die drei Arten von elektronischen unterscheiden möchten:

  • Wenn der Anschaffungspreis das wichtigste Kaufkriterium ist, dann liegen Sie mit einem elektronischen DLE mit vordefinierten Stufen richtig.
  • Nutzen Sie den Durchlauferhitzer allerdings häufig, vor allem auch im Badezimmer zum Duschen, dann sollten Sie einen Blick auf die Mittelklasse Durchlauferhitzer mit individueller Temperaturregelung wählen. Diese sind energiesparsamer und darüber hinaus deutlich komfortabler.
  • Die vollelektronischen sind die Top-Geräte: sie sind teurer, bieten aber attraktive Zusatzfunktionen wie Sicherheitsfunktionen, Digitalanzeige und Speichertasten.
Über den Autor
Johannes Peter
Johannes Peter
Johannes Peter verbindet sein umfangreiches Wissen im Bereich der Heizungs- und Sanitärtechnik mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Sein Ziel ist es, komplizierte technische Zusammenhänge einfach und verständlich zu erklären, um Hausbesitzer aufzuklären und zu unterstützen.